Wohneigentum im Alter

Worauf Du achten solltest

Wohneigentum kann im Alter eine große finanzielle und emotionale Sicherheit bieten. Doch es gibt auch einige Herausforderungen, die Du im Blick behalten solltest – insbesondere, was die Tragbarkeit und zukünftige Kosten betrifft. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du Dein Wohneigentum im Alter sinnvoll finanzierst und planst.


1. Vorteile von Wohneigentum im Alter

  • Mietfreiheit: Ein abbezahltes Eigenheim bedeutet, dass keine Mietzahlungen mehr anfallen.
  • Wertsteigerung: Immobilien können langfristig an Wert gewinnen und als Kapitalanlage dienen.
  • Emotionale Sicherheit: Viele Menschen fühlen sich im eigenen Zuhause wohler und sicherer.

2. Tragbarkeit im Alter – was bedeutet das?

Tragbarkeit bedeutet, dass Du alle Kosten rund um Dein Wohneigentum tragen kannst, ohne Deine finanzielle Stabilität zu gefährden. Banken verwenden dafür oft folgende Formel:

Formel zur Berechnung der Tragbarkeit:

Die jährlichen Wohnkosten (Hypothekarzinsen, Unterhalt, Nebenkosten) sollten nicht mehr als 33 % Deines Bruttoeinkommens betragen.

  • Hypothekarzinsen: Die Bank rechnet mit einem Zinssatz von ca. 5 %, unabhängig vom aktuellen Marktzins.
  • Unterhalt: Ca. 1 % des Immobilienwerts wird jährlich für Unterhalt eingerechnet.
  • Nebenkosten: Strom, Wasser, Heizung, Versicherungen usw. zählen ebenfalls dazu.

Beispiel:

  • Bruttoeinkommen im Alter: CHF 80’000
  • Maximale Wohnkosten: CHF 26’400 pro Jahr (33 % von CHF 80’000)

Das heißt: Deine gesamten Hypothekar- und Nebenkosten sollten diesen Betrag nicht überschreiten.


3. Hypotheken im Alter – worauf solltest Du achten?

  • Amortisation: Viele Banken erwarten, dass Deine Hypothek bis zum Rentenalter auf etwa 65 % des Immobilienwerts reduziert ist.
  • Einkommensreduzierung: Im Alter sind die Renteneinkünfte meist tiefer als das Erwerbseinkommen – das beeinflusst die Tragbarkeit.
  • Rückzahlungsplan: Ein realistischer Plan zur Schuldentilgung ist wichtig, um langfristig tragbar zu bleiben.

4. Alternative Finanzierungsmöglichkeiten

Wenn die Tragbarkeit nicht mehr gegeben ist, kannst Du über folgende Alternativen nachdenken:

  • Teilverkauf: Du verkaufst einen Teil Deiner Immobilie, um die Hypothek zu reduzieren.
  • Rentenhypothek: Manche Banken bieten spezielle Hypothekenmodelle für Rentner an.
  • Vermietung: Du kannst Teile Deines Hauses oder eine Einliegerwohnung vermieten, um zusätzliches Einkommen zu erzielen.

5. Instandhaltung und Renovierung im Alter

Die laufenden Kosten für Unterhalt und Renovationen solltest Du nicht unterschätzen:

  • Barrierefreiheit: Umbauten wie ein Treppenlift oder eine bodengleiche Dusche können notwendig werden.
  • Energetische Sanierung: Verbesserte Energieeffizienz spart langfristig Geld.
  • Rücklagen: Ein Erneuerungsfonds hilft Dir, größere Reparaturen finanziell zu bewältigen.

6. Verkauf oder Umzug im Alter – eine Option?

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, Dein Eigenheim zu verkaufen oder gegen eine kleinere, altersgerechte Immobilie zu tauschen. Überlege Dir Folgendes:

  • Gesundheit: Kannst Du das Haus noch ohne Hilfe bewohnen?
  • Finanzen: Reicht Dein Einkommen, um das Haus zu halten?
  • Emotionale Bindung: Viele Menschen hängen sehr an ihrem Zuhause – das ist verständlich.

Fazit

Wohneigentum im Alter bringt viele Vorteile – aber nur, wenn Du frühzeitig und realistisch planst. Achte auf die Tragbarkeit, Deine Hypothekensituation und mögliche Renovationskosten. So stellst Du sicher, dass Du Dein Zuhause auch im Alter genießen kannst – mit finanzieller Sicherheit im Rücken.

Tipp: Lass Dich von einem unabhängigen Finanzberater oder Deiner Bank beraten, um die beste Lösung für Deine persönliche Situation zu finden.