Hypothekarzinsen und der SARON – Was du wissen solltest

Die Entwicklung der Hypothekarzinsen hat in den letzten Jahren für viele private Haushalte und Unternehmen eine zentrale Rolle gespielt. Insbesondere in der Schweiz, wo der SARON (Swiss Average Rate Overnight) als wichtiger Referenzzinssatz genutzt wird, ist es wichtig, die Trends und Auswirkungen auf Hypothekarkredite zu verstehen.

📉 Was sind Hypothekarzinsen?

Hypothekarzinsen sind die Zinssätze, die Banken und andere Finanzinstitute für Hypothekarkredite erheben. Diese Zinsen können entweder fest oder variabel sein:

  • Feste Zinsen: Der Zinssatz bleibt während der gesamten Laufzeit der Hypothek gleich.
  • Variable Zinsen: Der Zinssatz kann sich während der Laufzeit ändern, abhängig von den aktuellen Marktbedingungen.

In der Schweiz sind variable Hypothekarzinsen oft an den SARON gekoppelt, was bedeutet, dass sich die Höhe des Zinssatzes regelmäßig nach diesem Referenzzinssatz richtet.

💡 Was ist der SARON?

Der SARON (Swiss Average Rate Overnight) ist der Referenzzinssatz für den Schweizer Franken, der täglich die Zinssätze widerspiegelt, zu denen Banken untereinander ungesicherte Overnight-Kredite gewähren. Er ersetzt seit 2020 den LIBOR (London Interbank Offered Rate) als Referenz für variable Hypothekenzinsen in der Schweiz.

  • Der SARON wird täglich berechnet und gibt den durchschnittlichen Zinssatz an, zu dem Banken Übernachtkredite in Schweizer Franken gewähren.
  • Im Gegensatz zum LIBOR ist der SARON ein tatsächlicher Marktzins, der auf realen Transaktionen basiert und somit eine genauere Darstellung der aktuellen Marktsituation bietet.

🔍 Wie beeinflusst der SARON die Hypothekarzinsen?

Viele Banken in der Schweiz bieten SARON-Hypotheken an, bei denen der Zinssatz an den SARON gekoppelt ist. Der Vorteil für Kreditnehmer ist, dass der Zinssatz tendenziell niedriger und flexibler ist als bei festverzinslichen Hypotheken.

  • Günstige Zinsen: Wenn der SARON niedrig ist, profitieren Kreditnehmer von günstigen Zinsen.
  • Schwankungen: Da der SARON täglich schwanken kann, können sich auch die Hypothekarzinsen häufig ändern. Dies bedeutet eine gewisse Unsicherheit für Kreditnehmer, die nicht genau wissen, ob ihre Raten steigen oder sinken werden.

📈 Aktuelle Trends der Hypothekarzinsen und des SARON

Die Zinssätze für Hypotheken sind in den letzten Jahren stark gestiegen, insbesondere aufgrund der Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die die Zinsen zur Bekämpfung der Inflation anhebt. Während die Festhypothekenzinsen ebenfalls gestiegen sind, können variable Hypothekenzinsen, die am SARON orientiert sind, noch immer günstiger sein – aber auch größeren Schwankungen unterliegen.

Warum steigen die Zinsen?

  • Inflation und Zinserhöhungen der SNB: Die SNB hat in den letzten Monaten mehrfach den Leitzins angehoben, um die Inflation zu bekämpfen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Hypothekarzinsen.
  • Globale Wirtschaftslage: Wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Spannungen beeinflussen ebenfalls die Zinsentwicklung. Dies kann zu einer Erhöhung des SARON führen.

💡 Was bedeutet das für Immobilienbesitzer?

  • Variable Hypotheken: Wer eine SARON-basierte Hypothek hat, sollte regelmäßig die aktuellen SARON-Werte im Blick behalten und gegebenenfalls seine monatlichen Zahlungen anpassen.
  • Festhypotheken: Wer eine Festhypothek abgeschlossen hat, kann sich zumindest für eine gewisse Zeit vor Zinserhöhungen schützen, muss jedoch auch die höheren Zinsen in Kauf nehmen, die derzeit am Markt verlangt werden.

📊 Fazit

Die Entwicklung der Hypothekarzinsen ist eng mit dem SARON verbunden und wird durch die allgemeine wirtschaftliche Lage beeinflusst. Wer eine variable Hypothek hat, sollte sich der Risiken von Zinssteigerungen bewusst sein und gegebenenfalls eine Anpassung seiner Finanzstrategie in Erwägung ziehen. In einer Zeit, in der die Zinsen wieder steigen, kann es sinnvoll sein, auch eine Festhypothek zu prüfen, um sich langfristig Planungssicherheit zu verschaffen.